„Aktion Mensch“ unterstützt Vincenzhaus

Team der Einrichtung steht während Corona- Pandemie vor Herausforderungen in der ambulanten Wohnbetreuung

„Man muss Dinge im Alltag immer wiederholen und positiv rüberbringen“

Von „Aktion Mensch“ gibt es finanzielle Mittel und Unterstützung, um ein sicheres Arbeiten zwischen Klienten und Personal zu ermöglichen. Hauptansprechpartner für diesen Bereich ist Jan Hömmen. „Unsere Hilfestellung beginnt bei ganz einfachen Dingen des Alltags wie Einkaufen unter Einschränkungen oder Kartenzahlung“, erklärt der ausgebildete Krankenpfleger. Ziel der ambulanten Betreuung sei es, dass die Betroffenen selbstständig leben. Die Corona-Zeit habe dabei zu Verunsicherungen geführt. „Man muss Dinge im Alltag immer wiederholen und positiv rüberbringen“, sagt Hömmen. Zum Beispiel könne die Begrüßung mit dem Fuß oder Ellbogen auch cool sein. Bestandteil der Hilfe ist auch eine EDV-Schulung, weil in der Coronazeit der Kontakt teilweise über Videokonferenzen stattfindet. Einige Klienten seien während des Lockdowns in ein Loch gefallen. Die normale Tagesstruktur war nicht mehr gegeben und auch viele Freizeitaktivitäten seien zwangsweise heruntergefahren worden. „Die Motivation ist wichtig, um wieder loszulegen“, sagt Hömmen. Zur Unterstützung von „Aktion Mensch“ gehört ebenso die Ermöglichung von Materialien wie Mund-Nasen-Bedeckungen sowie Desinfektionsmittel. „Da gab es zu Beginn ja auch Schwierigkeiten bei der Beschaffung“, erklärt Vincenzhaus Geschäftsführer Josef Wolking. Die gesamte Situation sei herausfordernd für die Einrichtung. „Wir sind gemeinsam mit allen bislang aber gut durch die Zeit gekommen. Da kann man stolz drauf sein“, sagt Wolking. Demnächst stehen einige Wechsel im Haus an. Nach 14 Schulentlassungen und mit der Eröffnung einer neuen Gruppe werden 20 Plätze frei. Wolking monierte unterdessen, dass die Vorgaben nicht immer leicht umzusetzen und den Kindern und Jugendlichen gegenüber zu erklären waren. Dabei habe es auch verschiedene Einschränkungen zwischen der Behindertenhilfe und der Jugendhilfe gegeben. „Ich kann die Verordnungen durchaus nachvollziehen. Es war aber nicht immer klar, was jetzt für unsere Einrichtung gilt.“ Die Betreuung von Jugendlichen mit Beeinträchtigung sei manchmal in den Absprachen der Politik vergessen worden. Den Kindern machte Wolking allerdings ein großes Lob: „Ich habe sie noch nie so diszipliniert gesehen.“ Zurzeit bleiben die Wohngruppen weiterhin unter sich. Besuche bei der Familie sind alle 14 Tage möglich. „Vorher gibt es jeweils eine Elternbefragung“, erklärt Wohnheimleiterin Rita Berndmeyer. Zudem sehe das Hygienekonzept vor, dass eine Etage als mögliche Quarantäne-Zone vorbereitet ist. „Die Absprache mit dem Landkreis und Gesundheitsamt verlief gut“, erklärt Wolking dazu.

Nachfolgend der Link zum Zeitungsbericht der OM:
https://www.om-online.de/om/aktion-mensch-unterstutzt-vincenzhaus-43577